Psalmopoeus reduncus

Psalmopoeus reduncus

Datenblatt:

Adultes Psalmopoeus reduncus Weibchen
Adultes Psalmopoeus reduncus Weibchen [160Kb]
Erstbeschreiber: Karsch, 1880
Herkunft: Costa Rica (Mittel-Amerika)
Größe: bis 5cm Körperlänge
Futter: Insekten

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Lebensweise / Verhalten:

Psalmopoeus reduncus ist die seltenste Psalompoeus Art im Hobby. Auf den ersten Blick ist es eine eher unscheinbare und klein bleibende Art, aber wenn man sie sich erst einmal genauer angeguckt hat, stellt man fest, dass es einer sehr, sehr schöne Vogelspinne ist!
P.reduncus zählt, wie alle anderen Psalmopoeus Arten, zu den Baumbewohnern, wobei diese Art auch die Bodennähe vorzieht. Meine Tiere haben alle am Boden ihr Gespinst angefangen und arbeiten sich dann gleichermaßen in die Tiefe als auch ins Geäst, mit dem Ausbau, vor.
Die Gespinste von Psalmopoeus reduncus werden stark mit Erde und Korkstücken getarnt. Bei sehr flachen Bauten kann man diese als solche sehr schwer erkennen.

Die Tiere sind nur äußerst selten außerhalb ihres Unterschlupfes zu sehen, wenn dann meistens bei Dämmerung oder in der Nacht. Kommt man ihnen zu nahe, verstecken sie sich sehr schnell in ihre Wohnhöhle und verharren dort.

Meine Tiere nehmen Futter sehr gut an und überwältigen auch schon mal gleich große Beutetiere.

Bild: Lebensweise #1 [134Kb]
Ausgedehntes Wohngespinst eines adulten P.reduncus Weibchens mit Kokon

Bild: Lebensweise #2 [126Kb]
Subadulte Psalmopoeus reduncus am Eingang Ihres Wohngespinstes

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Lebensraum / Klima:

San Jose | Costa Rica | Mittelamerika
Herkunftsgebiet P.reduncus

San Jose | Costa Rica | Mittelamerika

  • Tropisch-warmes Klima in den Hochlandregionen
  • Regenzeit von April/Mai bis Dezember
  JAN FEB MAE APR MAI JUN JUL AUG SEP NOV OKT DEZ
 Ø MaxTemp.: 24 25 26 26 27 26 25 26 26 25 25 24
 Ø MinTemp.: 15 15 15 17 17 17 17 16 16 16 16 15
 Sonnenstd.: 7 8 8 7 5 4 4 4 5 4 5 6
 Tage mit NS: 3 1 2 7 19 22 23 24 24 25 14 6
 Ø NS in mm: 5 17 14 50 238 236 169 219 311 340 160 26
 San Jose | Höhe: k.A.m | geografische Koordinaten: 9°56'N 84°05'W

Über das genaue Herkunftsgebiet konnte ich leider keine Informationen finden. Sollte jemand Näheres über die Gebiete Costa Ricas wissen wo die Tiere leben, darf er sich gerne mit mir in Verbindung setzen, so dass ich die Klimatabelle eventuell noch genauer auf diese Art abstimmen kann.

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Haltung im Terrarium:

Da es sich um eine klein bleibende Vogelspinnen Art handelt, bewohnen meine beiden adulten Psalmopoeus reduncus Weibchen B20 x H40 x T20 Terrarien, welche ich mit ca 5cm Erde aufgefüllt habe.
Wie bei den anderen Arten habe ich auch hier ein wenig Rindenmulch auf die Erde gegeben, welcher gerne zum Tarnen des Gespinstes benutzt wird.

Erstes Terrarium P.reduncus
Erstes Terrarium P.reduncus [72Kb]

Anders als bei meinen anderen Tieren besteht hier die Einrichtung aus Ästen die ich auf einer Wiese gefunden habe. Dort wurden einige Bäume gefällt und da dachte ich mir, die schön verzweigten Äste nimmste jetzt mal mit. Gesagt getan, mit heißem Wasser "desinfiziert" und ab ins Terrarium.
Auf den Bildern kann man die Ergebnisse gut erkennen. Bis jetzt gab es auch noch keine Probleme mit Ungeziefer oder Schimmel, alles bestens.

Bild: Haltung im Terrarium #1 [76Kb]
Zweites Terrarium P.reduncus

Der Boden wird einmal die Woche leicht gegossen, außerdem lasse ich immer ein wenig Wasser auf das Gespinst kommen. Ansonsten halte ich die Tiere eher trocken. Auch hiermit gab es bis jetzt keine Probleme.

Bild: Haltung im Terrarium #2 [148Kb]
Schönes, adultes Weibchen vor Ihrer Wohnhöhle

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SubAdult / Adult:

Junge Psalmopoeus reduncus
Junge Psalmopoeus reduncus [140Kb]

Subadulte Tiere dieser Art sehen sich auch bei dieser Psalmopoeus Art ähnlich. Die Tiere haben als Spiderlinge und im subadulten Stadium die typischen Streifen an den Beinen und einen grünen Schimmer auf dem ersten Beinglied und dem Abdomen. Dieses verblasst mit der Zeit und wird zu einem einheitlichen Braun.
Mir scheint es häufig so, dass die hinteren beiden Beinpaare rötlicher gefärbt sind als die vorderen beiden, aber auch dies scheint sich mit der Zeit anzugleichen.
Erst im voranschreitenden Alter bekommen die Tiere ihren goldenen Carapax.

Adultes Männchen oben, das Weibchen unten
Adultes Männchen oben, das Weibchen unten [200Kb]

Bei dieser Psalmopoeus Art ist der Geschlechtsdiphormismus nicht ganz so stark ausgeprägt. Adulte Männchen behalten in etwa die Färbung der Weibchen bei, jedoch werden sie eher eintönig braun und verlieren den Glanz auf dem Carapax. Zudem ist die Beinbehaarung auch wieder typisch Pslmopoeus Männchen, sehr lang und gleichmäßig eher grade nach außen.

Auf dem Bild links kann man gut die Unterschiede erkennen und auch den Größenunterschied.

Frisch gehäutetes, adultes Psalmopoeus reduncus Männchen
Frisch gehäutetes, adultes Psalmopoeus reduncus Männchen [145Kb]
SubAdultes Psalmopoeus reduncus Weibchen
SubAdultes Psalmopoeus reduncus Weibchen [143Kb]

Bild: SubAdult / Adult #1 [168Kb]
Adultes P.reduncus Weibchen im Detail

Bild: SubAdult / Adult #2 [147Kb]
Altes adultes P.reduncus Männchen

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Geschlechtsbestimmung:

Auf dem linken Bild kann man gut die geöffnete Spermathek eines Psalmopoeus reduncus Weibchens während einer Verpaarung erkennen.

Das rechte Bild zeigt ein subadultes männliches Tier. Das erkennt man daran, dass sich im Bereich zwischen dem ersten Buchlungenpaar ein etwas dunkler Halbkreis abzeichnet. Dies wird später einmal die Spermadrüse sein, aus der das Tier sein Sperma auf das Spermanetz gibt.

Adultes Weibchen mit geöffneter Epigastralfurche
Adultes Weibchen mit geöffneter Epigastralfurche [142Kb]
SubAdultes P.reduncus Männchen
SubAdultes P.reduncus Männchen [96Kb]

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Verpaarung:

P.reduncus Verpaarung - Das Männchen trommelt das Weibchen aus ihrem Wohngespinst
P.reduncus Verpaarung - Das Männchen trommelt das Weibchen aus ihrem Wohngespinst [156Kb]

Psalmopoeus reduncus lassen sich, wie alle Psalmopoeus Arten, recht einfach Verpaaren. Man setzt das Männchen am besten zu dem Weibchen ins Terrarium. Dieses sollte schon eine Zeit zum Eingewöhnen gehabt haben und sich optimaler Weise auch schon ein kleines Gespinst gebaut haben.
Sobald das P.reduncus Männchen dieses gefunden hat fängt er an zu trommeln und zu zittern. Nun dauert es nicht lange bis das Weibchen aus der Höhle kommt und auch anfängt zu Trommeln.
Wenn das Weibchen die Chelizeren vollständig ausklappt bekommt man schon ein wenig bammel und hat ein wenig Angst um das kleine Männchen. Instinktiv lässt er sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und besänftigt das Weibchen recht schnell.
Der eigentliche Akt ist schnell vorbei, also eher ein Quicky. Dafür kann er mehrmals hintereinander und trommelt auch nach einer Verpaarung lange hinter dem Weibchen hinterher, welches sich recht zügig in ihre Wohnhöhle zurückzieht.

Bild: Verpaarung #1 [143Kb]
P.reduncus Verpaarung - Damit klar ist wer das Tempo vor gibt, werden erst mal die Zähne gezeigt ;)!

Bild: Verpaarung #2 [134Kb]
P.reduncus Verpaarung - Der Akt

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Aufzucht / Spiderlinge:

Trächtiges P.reduncus Weibchen
Trächtiges P.reduncus Weibchen [93Kb]
Spiderlinge am Höhleneingang des Muttertieres
Spiderlinge am Höhleneingang des Muttertieres [114Kb]

Ende Juli 2004 verpaarte ich meine beiden Weibchen. Eines produzierte daraufhin recht schnell Eier und wanderte "Überschwanger" durch das Terrarium (siehe Bild rechts).

Am 2.9.2005 entdeckte ich zum ersten mal ihren Kokon. Ich hatte mir überlegt ihr den Kokon nicht wegzunehmen, damit ich beobachten konnte wie es so in der Natur wohl vor sich gehen würde.
Nach knapp 2 Monaten konnte ich kleine Spinnen in der Wohnhöhle der Mama entdecken, welche diese dann am 27.11.2004 das erste Mal verlassen sollten. Bei der kleinsten Erschütterung wuselten sie jedoch alle recht schnell wieder in die schützende Höhle zurück ;).
Eines Tages musste das Weibchen ein Zeichen gegeben haben, jedenfalls kam ich von der Arbeit und alle Spiderlinge wandert kreuz und quer durch das Terrarium.

Den Kokon des zweiten verpaarten Tieres entdeckte ich zum ersten Mal mitte Oktober 2004.
Ca. 7 Wochen später am 5.12.2004 habe ich ihr den Kokon weggenommen und ihn geöffnet. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch Prälarven in dem Kokon.
Eine Woche darauf häuteten diese sich jedoch ins Larven-Stadium.

Erst im neuen Jahr sollten sie sich dann endgültig in die erste Fresshaut häuten.

Beide Tiere haben mir keinen 2ten Kokon ohne erneute Verpaarung gebaut, wie es bei Psalmopoeus Arten häufig vorkommt. Dies scheint jedoch so die Regel zu sein, habe auf jeden Fall schon von anderen Haltern dieser Art ähnliches gehört.

Psalmopoeus reduncus Kokon
Psalmopoeus reduncus Kokon [142Kb]
Geöffneter Kokon mit PräLarven
Geöffneter Kokon mit PräLarven [166Kb]
P.reduncus PräLarven
P.reduncus PräLarven [101Kb]
P.reduncus Larven
P.reduncus Larven [109Kb]
Psalmopoeus reduncus Spiderlinge in der ersten Fresshaut
Spiderlinge in der ersten Fresshaut [178Kb]

Bild: Aufzucht #1 [122Kb]
P.reduncus Spiderling in Heimchendose

Bild: Aufzucht #2 [187Kb]
P.reduncus Spiderling Detailaufnahme

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