Vogelspinnen Forum


kein Abwehrverhalten

Terry schrieb am 10.01.2003 um 04:22 Uhr:
Hallo, Leute !

bin erst vor kurzem auf diese coole Seite gestoßen und habe auch gleich eine Frage:

ich habe vor ca. 2 Wochen eine wunderschöne (adulte) G.spatulata von einem "Fachhändler" gekauft, der sie viel zu feucht hielt. Ich halte sie nun in einem 40x30x30 Terrarium mit Kokoserde und 1/3 Sand, Nachts 20-22 Grad, Tagsüber mit 24-28 Grad bei einer LF zwischen 60 und 80 %.

Sie hat auch gleich am ersten Tag eine große Grille und eine Heuschrecke verputzt, seitdem aber nichts mehr gefressen. Einen Unterschlupf baut sie sich auch nicht, die angebotene eingebuddelte Rinde lehnt sie ab.

Mein eigentliches Problem ist aber, daß sie keinerlei Abwehrreaktionen zeigt. Wenn man sie vorsichtig anstupst, hebt sie nur das entsprechende Bein kurz an und das wars. Nur wenn man sie gar nicht in Ruhe läßt oder sie direkt am körper anstupst geht sie notgedrungen ein paar Schritte, von Flucht kann aber keine Rede sein. Sie droht nicht, sie flieht nicht, sie bombardiert nicht, sie tut gar nichts. Sowas ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen. Ist dieses Verhalten normal bei dieser Art ???
murphy schrieb am 10.01.2003 um 08:41 Uhr:
Hallo Terry,
meines Wissens nach gibt es Gr. spatula nicht mehr, es ist jetzt Gr. rosea. Wie lange hast Du die VS? Wenn sie am ersten Tag schon was gefressen hat, ist soweit alles ok. Es kann Monate dauern, bis eine VS eine angebotene Höhle benutzt. Meine rosea sind auch sehr faul ;-)
Zu den Abwehrreaktionen: Es gibt VS die haben eine ein sehr ruhiges Gemüt, und lassen sich zum Teil gar nicht aus der Ruhe bringen. Du solltest sie jedoch nicht reizen, für die VS ist es bestimmt nicht angenehm, wenn sie berüht wird, und ihre Friedfertigkeit mit weiterer Berührung belohnt wird. Daß sie krank ist, halte ich für unwahrscheinlich, sonst würde sie nicht fressen. Bei roseas kommen Freßpausen von mehreren Monaten durchaus schon mal vor. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass sich eine Gr. rosea durch Giftbiss verteidigt, in diesem Falle kannst Du sehr froh darüber sein, daß sie so ruhig ist.
Schöne Grüße
Marc
ICQ: 165921994

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Sandra schrieb am 10.01.2003 um 09:36 Uhr:
Hallo Terry,

die Grammostola-Arten sind bekannt für ihr friedfertiges Verhalten. Schmidt berichtete sogar von einer regelrechten Dressur dieser Spinnen durch Urvölker Südamerikas. Seinen Angaben nach, legten die Tiere sich per Kommando auf den Rücken und folgten ihren Besitzer wie Hunde. Dieser Bericht ist in der Fachwelt allerdings sehr umstritten, wie man sich denken kann. Wir haben eine G. cala und eine G. rosea zuhause, von denen es insbesondere die Cala duldet, beim Umsetzen oder grösseren Arbeiten im Terri einen Warteplatz auf dem warmen Arm meines Freundes einzunehmen - meist will sie gar nicht mehr zurück.
Ja, und dann gibt es noch solche wie meine Pt. mamillatus, die sich bei Umsetzen auf dem Rücken liegend durch blitzschnelle Giftbisse verteidigt...
Ach ja, Marc hat recht mit den unregelmässigen Fressintervallen - kann ich bestätigen.

Viele Grüsse,
Sandra
Terry schrieb am 10.01.2003 um 10:23 Uhr:
Hi !
@Murphy: Ja, das mit den Grammostola-Einordnungen ist mir bekannt, manche sagen aber, alle roseas heißen jetzt spatulata, manche umgekehrt, im Laden stand halt spatulata auf dem Schild.
Ich reize meine Spinnen auch nicht zum Spaß, da es, wie du schon sagst, alles andere als angenehm ist, aber gerade das macht mir Sorgen, weil sie auf "Bedrohungen" eben so komisch reagiert. Bei aller Ruhe, das ist doch nicht natürlich, oder ? Hatte vorher `ne smithi (RIP) und hab noch ne blondi, beides absolute Teufel (bei der smithi mußte ich die Falltür nach oben drehen, da sie mal rausgesprungen (!) ist, auf meine Hand, Biß in die Hand, den Arm rauf, Biß in die Armbeuge, dann ist sie ab unter den Schrank, hat fast ne Stunde gedauert, bis ich sie wieder im "kasten" hatte- seitdem arbeite ich im Terrarium nur noch mit Kevlar-Handschuhen und nem Wundschutzschirm für kleine Hunde ums Handgelenk...)

@Sandra: Also, das mit der "Dressur" kann ich nicht ganz glauben, da Spinnen zu keinerlei Kommunikation mit dem Pfleger befähigt sind. Dagegen spricht auch, daß sich meine smithi auch nach Jahren noch nichteinmal an mich "gewöhnen" wollte und mich regelmäßig attackiert hat wie am ersten Tag...Spinnen kennen soweit ich weiß nur Beute, Freßfeind, Territorialfeind und Geschlechtspartner, weitere Unterscheidungen sind ihr gänzlich unbekannt.

@Alle: Mittlerweile denk ich mir, das sie deshalb so unbeteiligt ist, weil sie aus einem großen Garten"fach"markt kommt und dort regelmäßig von hunderten von Leuten angestarrt und durch Scheibenklopfen belästigt wurde. Vielleicht ändert sich das, wenn sie sich erstmal an die Ruhe gewöhnt hat.

Danke für die Antworten
MFG Terry
murphy schrieb am 10.01.2003 um 11:23 Uhr:
Hallo,
@ Terri: zu dem Artnamen siehe auch hier:
http://research.amnh.org/entomology/spiders/catalog81-87/THERAPHOSIDAE.html
So wie es dort aufgelistet ist, müsste es der aktuellste Stand sein, ansonsten könnte sich Webmaster Stephen hier ja auch ma zu Wort melden (auf seiner eigenen Page), er hat auch immer gute und wertvolle Infos zu solchen Themen, nich Stpehen??

@Sandra:
Schmidt in allen Ehren, aber alles was da drin steht glaube ich nicht. Besonders nicht, dass mit "... auf den Rücken legen..."
Für mich sind es Raubtiere, die keinster Weise die Fähigkeiten besitzen mit einem Menschen zu kommunizieren.
Schöne Grüße
Marc
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@Sandra: trifft man sich bei ICQ???
;-).

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Terry schrieb am 12.01.2003 um 04:19 Uhr:
JUHU, heute hat sie ?ne fette Grille gefressen ! Aber sogar hier war ihr Verhalten komisch: nachdem zwei Grillen 3 Tage lang unbeschadet im Terrarium überlebt hatten und zum Teil sogar auf ihr herumgekrabbelt sind, hat sie heute plötzlich aus heiterem Himmel eine der Grillen wie ne Furie angegriffen und so heftig gebissen, daß der Kopf abgetrennt wurde. Gefressen hat sie sie dann aber nicht. Sie hat dann ein paar Minuten später die zweite Grille "normal" gefangen und gefressen. Die erste hat sie komplett ignoriert, nachdem sie tot war.

Da fällt mir ein, was tut ihr gegen den Gestank der Grillen ? Ich verfüttere Mittelmeergrillen, die ich zum Schutz gegen den Lärm in einer Faunabox bei ca 10 Grad im Kühlschrank halte (Kältestarre). So machen sie zwar keinen Krach, aber stinken tun sie fürchterlich, weil sie soviel sch...en ! was tun ?
murphy schrieb am 12.01.2003 um 11:57 Uhr:
Hallo Terri,
ZITAT: ......Aber sogar hier war ihr Verhalten komisch: nachdem zwei Grillen 3 Tage lang unbeschadet..... ZITAT ENDE.
Wenn Du Deine VS fütterst und sie hat nach 24h nicht gefressen hat, dann würde ich das Futtertier wieder rausnehmen, wenn eine VS Hunger hat, frisst sie sofort. Das drinlassen der Futtertiere ist unnatürlich und bedeutet für die VS Streß, der vermieden werden kann. Zwei Futtertiere sind dann natürlich noch schlimmer. Das eine Futtertier hat sie deshalb nur getötet, weil sie ihre 'Ruhe' haben will. Meine Grillen riechen nur leicht, aber daß sie stinken kann ich nicht behaupten. Ich halte sie in einer Faunabox bei Zimmertemp. und entferne regelmässig die toten Tiere.
Schöne Grüße
Marc
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mario schrieb am 12.01.2003 um 12:58 Uhr:
ich hab da noch nen tipp gegen die hohe sterberate bei den heimchen. ich halte die heimchen in einer faunabox und gebe ihnen trinken und immer frisches grün. früher waren nämlich immer nach einer woche schon alle heimchen tot. das "argerecht halten" spart geld. meiner meinung nach entsteht der unangenehme geruch durch tote tiere.
mfg mario
Stephen schrieb am 12.01.2003 um 15:32 Uhr:
Hi!

Also, laut Platnick gibt?s keine G.cala und G.spatulata mehr, die wurden beide zu G.rosea (Walckenaer, 1837) hinübergestellt.

MfG Stephen


ps: Die Aktion mit der B.smithi kann ich nicht ganz glauben! Und wenn es wirklich so war, dann kamen 7 unglückliche Umstände zusammen...
unlovable schrieb am 13.01.2003 um 09:31 Uhr:
Ich hab ja keine ahnung was du mit deinen spinnen so treibst, aber die story mit der smithi kauf ich dir nicht ab. 1. warum sollte sie grundlos aus dem terra. springen (um dich zu fressen???) wenn du sie nicht gepisakt hast?
2. zweimal beissen? ( bei einer brachypelma???)
3. wenn sie so "böse" ist dann stell doch einfach einen behälter drüber wenn du im terrarium arbeitest.

nix für ungut...................... so long

unlovable
Terry schrieb am 13.01.2003 um 09:34 Uhr:
@Murphy: Ja, ich weiß, daß man die Futtertiere nicht so lange drinlassen soll (warum eigentlich ? In der Wildnis wird es denke ich noch öfter passieren, daß Insekten vorbeikommen, wenn die Spinne keinen Hunger hat) aber es ist mir ehrlich gesagt noch nie passiert, daß ein Futtertier länger als ein paar Stunden gelebt hat, nur bei dieser hier (Häutungsphasen mal ausgenommen). Ich werde jetzt dazu übergehen, Ihr einmal pro Woche eine Grille anzubieten und das Vieh sofort nach dem ersten "erfolglosen" Kontakt wieder entfernen.

@Mario: Der Gestank kommt nicht von toten Tieren, weil ich die Toten auch gleich entferne. Was so stinkt ist eindeutig der Kot der Tiere. wenn ich ihre Box reinige ist der Boden bereits wenige Stunden später wieder von Kot übersät.

@Stephen: Danke für die Info. Was die B.smithi betrifft: Meine Beschreibung klang wohl aufregender als es tatsächlich war. Sie war aggressiv, wie ich schon sagte, und hat mich an diesem Tag halt gebissen. Sie ist nicht wirklich "rausgesprungen", um mich zu beißen, der Bodengrund reichte fast bis an den Öffnungsrand und meine Hand war etwa auf gleicher Höhe (trotzdem hat sie einen ganz schönen Satz gemacht...). Da ich meine Hand nach dem Biß zurückgezogen habe und sie dadurch halb in der Luft hing, hat sie sich an meiner Hand festgekrallt und ist meinen Arm rauf gerannt. Als sie wegen der Armbeuge nicht mehr weiterkonnte, hat sie nochmal zugebissen, ich bin zusammengezuckt und sie ist runtergefallen und weggerannt. Waren ein paar dumme Zufälle und Leichtsinn von mir, aber es war meine erste Spinne und ich habe bei Ihrer Haltung wohl auch einige Fehler gemacht.

MFG Terry
Sandra schrieb am 13.01.2003 um 13:31 Uhr:
Danke Stephen für den Hinweis wegen G. cala - dann haben wir wohl zwei G. rosea... und das ist gut so, weil ich den Unterschied sowieso nie wirklich gesehen habe. :)

Zu den Futtertieren: Die Heimchen bleiben bei uns in den Heimchendosen, bekommen Haferflocken, Fischflocken, etwas Petersilie und Ca-Gel zur Wasserversorgung. Es werden nur soviele gekauft, wie in sechs Tagen gefressen werden - so sind sie immer frisch und nach einer Woche geht der gesamte Behälter in den Müll (die evtl. Übriggebliebenen fressen die Bartis). Todesfälle haben wir nur am Kauftag zu beklagen. Der Geruch hält sich in Grenzen. Aber Terry... wenn die Teile so stinken, wieso stellst Du sie dann in den Kühlschrank (örks) - oder hast Du einen ohne Lebensmittel?

Viele Grüsse,
Sandra
Terry schrieb am 13.01.2003 um 22:33 Uhr:
@Sandra: Ja, habe einen Kühlschrank im Keller, wo nur originalverschlossene Getränke gelagert werden. Da sind sie drin. Ich würde sie nie in einen Kühlschrank stellen wo ich (offene) Lebensmittel drin aufbewahre. Bin zwar nicht zimperlich, aber das würde nun doch zu weit gehen...
David schrieb am 15.01.2003 um 20:58 Uhr:
Zitat von Terry:" Bei mir ist es noch nie vorgekommen das ein Heimchen länger als ein paar Stunden überlebt hat(Häutungsphasen mal ausgenommen)"
Ich meine wie lange hältst du denn schon Vogelspinnen?
Ich halte sie noch nicht lange trotzdem weiß ich das wenn ein Heimchen sich während der Häutung im Terri der Vogelspinne aufhält kann dies im schlimmsten Fall zu Tode der Vogelspinne führen!!!!!!!
Terry schrieb am 16.01.2003 um 08:12 Uhr:
@David: Ich laß das Futtertier natürlich nicht während der Häutung drin. Mit Häutungsphase hab ich die Zeit VOR der Häutung gemeint, wo die Spinne nix mehr frißt. Hab mich vielleicht mißverständlich ausgedrückt, sorry


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